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Naturschutzgroßprojekt Niedersächsischer Drömling


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Drömling

Natur unter Schutz

Nicht umsonst ist der Niedersächsische Drömling Teil des Europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000. Liegt hier doch eines der größten zusammenhängenden Bruchwaldgebiete Nordwestdeutschlands und einer der am besten erhaltenen Hartholzauenwälder Niedersachsens. Die Rimpau´schen Moordammkulturen sind von kulturhistorischer Bedeutung. Im Gebiet finden sich etwa 1.500 Tier- und Pflanzenarten. Davon sind etwa 170 Arten europaweit geschützt. Zudem ist der Drömling Bestandteil des Grünen Bandes. Viele Wiesenvögel finden hier ein Auskommen. Kraniche und unzählige Watvögel rasten hier auf ihren Zügen. Im Wasser der zahlreichen Gräben tummeln sich Fischotter und Biber. Der stark gefährdete Schlammpeitzger siedelt im schlammigen Grund. Über allem kreist der Seeadler.


Drömling im Wandel

Der Drömling war ursprünglich ein natürliches, eiszeitliches Speicherbecken, das Hochwasser von Aller und Ohre aufnahm. Diese flossen anschließend nur langsam ab und sorgten somit für einen langanhaltend hohen Grundwasserstand – Grundlage für die Entwicklung einer einzigartigen Kombination aus Mooren und Sumpfwäldern mit einer außergewöhnlichen Lebenswelt. Mit ausgeklügelten Grabenanlagen wurde versucht, die von Wasser geprägte Landschaft zu entwässern. Feuchtwiesen, Grünländer und Äcker, durchzogen von einem weit verzweigten Grabensystem bestimmen heute das Bild einer faszinierenden Kulturlandschaft unter der Regie des Menschen.

Urbarmachung in der Vergangenheit

Unter Friedrich dem Großen initiierten die Preußen Ende des 18. Jahrhunderts die erste Meliorationsphase im Drömling. Der damalige preußische Teil deckt sich mit dem heutigen Drömling in Sachsen-Anhalt. Der Teil des Drömlings, der sich heute in Niedersachsen erstreckt, war damals Braunschweigisches und Kurhannoversches Herrschaftsgebiet. Erst nachdem zwischen Preußen, Hannover und Braunschweig ein Staatsvertrag geschlossen worden war, wurde dort die Melioration entscheidend vorangetrieben und schließlich 1868 so gut wie vollendet.

Ende des 19. Jahrhunderts hatten Grabensystem und Allerausbau dazu geführt, dass der Grundwasserstand um etwa ein Meter abgesenkt war. Manche Wiesen wurden nach Moorbrand zu Acker umgebrochen. Dorfgemeinschaftliche Extensivweiden, sogenannte Änger, und Wald wurden zu Wiesen oder Acker umgewandelt. Heute besteht der niedersächsische Drömling gut zur Hälfte aus Feucht- und Nassgrünländern sowie Großseggenriedern aller Sukzessionsstadien. Zur anderen Hälfte finden sich Wälder mit großen Anteilen an Feucht- und Sumpfwäldern.

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