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Naturschutzgroßprojekt Niedersächsischer Drömling


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Allerauenwald

Das Schicksal der Aller

Die Karte zeigt nördlich von Grafhorst sowie zwischen Wendschott und Brechtorf drei Gewässerverläufe der Aller – den der „Alten Aller“, den der „Alten-Neuen Aller“ sowie den der heutigen „Aller“. Ursprünglich schlängelte sich die Aller in einem weiter nördlich liegenden Bogen durch das Niedermoor des westlichen Drömlings, bis die Preußen bereits vor 1737 in den natürlichen Verlauf des Flusses eingegriffen und die Aller an den Rand der Aue verlegt haben. Die ursprüngliche Hartholzaue der Aller liegt heute mit dem Allerauenwald direkt neben der Aller und ist durch das Schlitzen der Allerverwallung wieder an die Hochwasserdynamik angeschlossen.

Neues Staubauwerk am „Allerknie“

Im Rahmen des Hochwasserschutzes im Binnenland und des Naturschutzgroßprojektes wurde durch den Aller-Ohre-Verband ein neues Verteilerbauwerk am Hochwasserentlaster I geschaffen. Im Hochwasserfall kann nun mehr als doppelt soviel Wasser aus der Aller über den Hochwasserentlaster I in den Mittellandkanal abgeleitet werden. Dem Hochwasser wurde durch die Rückverlegung der Verwallung an Aller und Hochwasserentlaster I mehr Platz gegeben. Die alten Gewässerläufe blieben unangetastet. Erst bei Hochwasser ufert die Aller innerhalb der so geschaffenen Berme aus und kann somit bei gleichen Wasserständen mehr Wasser zum neuen Wehr abführen. Das neue Staubauwerk wurde im Rahmen des Hochwasserschutzes finanziert, die beweglichen Stauklappen vom Naturschutzgroßprojekt. Mit Hilfe regulierbarer Stauklappen können die Ziele des Naturschutzgroßprojektes „Niedersächsischer Drömling“ zur Stabilisierung von Grundwasserständen erreicht werden. Die Stauklappen können auch zur Feinsteuerung des Hochwasserabflusses eingesetzt werden.

Wertvoller Auwald mit Zukunft

Hinter der Allerverwallung liegt der Allerauenwald. Dies ist der letzte Rest der Hartholzaue im östlichen Allertal. Es ist ein sehr wertvoller Eichen- Hartholzauenwald mit hohem Eichen- und Flatterulmenanteil. Traubenkirschen-Erlen-Eschenauenwald und Eichen-Hainbuchenwälder vervollständigen das Ensemble der im Wasserregime des Flusses lebenden Auwälder. Doch natürliche Überflutungen blieben weitgehend aus. Durch die erfolgte Schlitzung der Allerverwallung ist der Auwald nun wieder an das Hochwassergeschehen der Aller angeschlossen. Die Schlitzung machte eine zusätzliche Hochwasserschutzverwallung zum Schutz der Ortslage Grafhorst erforderlich. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes haben die Niedersächsischen Landesforsten das gesamte Naturschutzgebiet „Allerauenwald“ als Naturwald ausgewiesen. Damit sind die Vorrausetzungen für die natürliche Entwicklung des Hartholzauenwaldes geschaffen.