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Naturschutzgroßprojekt Niedersächsischer Drömling


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Naturschutzgroßprojekt Niedersächsischer Drömling

Der Niedersächsische Drömling ist Teil einer ehemals ausgedehnten Feuchtgebietsniederung mit bundesweit bedeutsamen Bruchwaldbeständen, Groß­seggenriedern sowie Feuchtwiesen und -weiden. Gefördert aus dem Titel „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ wurde von 2002 bis 2012 das Naturschutzgroßprojekt Niedersächsischer Drömling durchgeführt.
Die durchgeführten Maßnahmen und der Flächenerwerb mit einer Gesamtsumme von rd. 6.000.000 € in dem 4.237 ha großen Kerngebiet, wurden durch das Bundesamt für Naturschutz mit Finanzmitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie dem Land Niedersachsen gefördert. Durchgeführt und getragen wurde das Projekt von den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt sowie der Stadt Wolfsburg. Zur Erhaltung, Entwicklung und Sicherung der Nieder­moorlebensräume mit großflächigen Feuchtwäldern, unbewaldeten Sumpfbiotopen, großflächigen Feuchtgrünländern sowie der Moordammkulturen in kleinflächigem Wechsel von Gräben und Feuchtgrünland waren wasserwirtschaftliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Grundwasserstände die Hauptzielstellung des Naturschutzgroßprojektes.

Im Naturschutzgroßprojekt wurden folgende Projektziele verfolgt:

  • Etablierung höherer Grundwasserstände
  • Reaktivierung der Auendynamik der Aller im Allerauenwald
  • Extensivierung der Grünlandflächen u.a. durch Vereinbarung von Bewirtschaftungsauflagen
  • Umfassender Flächenerwerb als Voraussetzung für die Maßnahmen zur Stabilisierung der Grundwasserstände und für die Extensivierung der Flächen
  • Umwandlung von Nadelholzbeständen in Laubwaldbestände sowie Ausweisung von Naturwaldflächen
  • Erhalt bzw. Wiederherstellung des unverbauten Landschaftscharakters


Vorangegangen war dem Naturschutzgroßprojekt von 1998 bis 2001 ein beispielhafter Planungsprozess. Im Rahmen eines „Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens“, ebenfalls gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz sowie das Land Niedersachsen wurde der Pflege- und Entwicklungsplan als fachliches Herzstück für das Naturschutzgroßprojekt Niedersächsischer Drömling entwickelt.

Bei der Planung wurden die Betroffenen einbezogen, das Wissen der örtlichen Bevölkerung ­genutzt. Das Ergebnis war eine breite Akzeptanz für die Maßnahmen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Umsetzung führte zum gewünschten Erfolg. Durch umfangreiche wasserbauliche Maßnahmen kann heute der Grundwasserstand im Sinne des Naturschutzes und unter Berücksichtigung der Interessen der Nutzer bzw. des Hochwasserschutzes gesteuert werden. Eine extensive Grünlandnutzung sorgt heute dafür, dass weite Feuchtwiesen und die notwendigen Grabensysteme offen­gehalten werden. Moor- und Auenwälder konnten wieder hergestellt werden und sind heute großflächig geschützt. Ein Nebeneinander naturnaher Fluss-Aue-Ökosysteme, großflächiger Feuchtwälder, beweideter und gemähter Feuchtwiesen, unbewaldeter Sümpfe und Gräben ist heute ein Garant für den Artenreichtum des Drömlings.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl an Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes Niedersächsischer Drömling.